Amy Johnson

Die berühmteste britische Pilotin flog als erste Frau im Alleinflug von England nach Australien. Sie stellte mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf und diente in der Royal Air Force.
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1903-1941
Amy Johnson war Englands Wunderfrau der Luftfahrt. Am 5. Mai 1930 startete sie von Croydon in der Nähe von London zu ihrem Solo-Flug nach Australien. 19 Tage später landete sie in Darwin, nachdem sie eine Strecke von 11 000 Meilen (17 700 km) zurückgelegt hatte. Johnson wurde für diese historische Leistung mit dem Titel Commander of the British Empire ausgezeichnet. Damit nicht genug: Im Juli 1931 war sie die erste Pilotin, die an einem Tag in einer Rekordzeit von 21 Stunden die 1760 Meilen (2832 km) von London nach Moskau zurücklegte.

Auch auf ihrem Ausbildungsweg zeigte Amy Johnson ihren Pioniergeist. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Sheffield. Doch während ihres Studiums nahm sie zudem an Vorlesungen für Ingenieure teil, als erste Frau überhaupt. Der Dozent lehnte Amy zwar zunächst ab, aber sie bestand darauf, die Vorlesungen besuchen zu können. So ebnete sie den Weg für Frauen in die Ingenieurwissenschaften.
Im Jahr 1932 brach Amy Johnson den von ihrem Ehemann Jim Mollison aufgestellten Rekord und flog in nur vier Tagen, sechs Stunden und 54 Minuten im Alleinflug von England nach Kapstadt (Südafrika), ausgerüstet mit einer Longines-Uhr. Damit unterbot sie die Zeit ihres Ehemanns um 10,5 Stunden. Im Mai 1936 übertrumpfte sie auch den bisherigen Rekord von Luftfahrtoffizier Tommy Rose für den Solo-Flug von England nach Kapstadt.

Während des zweiten Weltkriegs diente Amy Johnson als First Officer und übernahm Transport- und Versorgungsflüge für die Royal Air Force. Es herrschte schlechtes Wetter, als sie bei einem dieser Frachtflüge am 5. Januar 1941 über der Themsemündung in der Nähe von Herne Bay ins Meer abstürzte. Es wird vermutet, dass ihr Flugzeug unter Beschuss der eigenen Truppen geraten war.
Amy Johnson trägt eine Longines-Pilotenuhr mit innerer Drehscheibe, 1937.