1927
Frankreich ist die Heimat zahlreicher Pionierleistungen in der Aviatik. Einer der berühmtesten französischen Piloten war Dieudonné Costes (1892–1973): Am 28. Oktober 1926 erzielte er mit seinem Flug von Paris in den Iran einen neuen Weltrekord für Langstrecken (5396 Kilometer). Knapp ein Jahr später, am 10 Oktober 1927, startete er gemeinsam mit dem französischen Militärpiloten und Navigator Joseph Le Brix (1899–1931) zu einem Flug um die Welt. Zunächst flogen sie mit ihrer Breguet 19GR, ausgerüstet mit einer Longines-Borduhr, von Frankreich nach Afrika. Danach gelang ihnen der erste Nonstop-Flug über den Südatlantik, von Senegal nach Brasilien. Von dort flogen sie Richtung Norden und erreichten nach mehreren Zwischenstopps San Francisco, um darauf per Schiff nach Tokio weiter zu reisen.
Die französischen Luftfahrtpioniere setzten ihren Flug von Japan aus fort und steuerten Indien und danach Europa an. Nach 57 410 Kilometern landeten sie am 14. April 1928 erfolgreich in Paris. Joseph Le Brix versuchte später erneut, mit zwei Freunden einen Langstrecken-Weltrekord von Paris nach Tokio aufzustellen. Oberhalb des russischen Urals fiel jedoch der Motor ihres Flugzeugs aus. Einer der Männer schaffte es, mit seinem Fallschirm abzuspringen, der Co-Pilot hatte jedoch Probleme mit seinem Rettungsschirm. Le Brix wollte seinen Freund nicht allein zurücklassen – doch beide Männer kamen beim Absturz ihres Flugzeugs ums Leben.
Joseph Le Brix (links) und Dieudonné Costes in Saint Louis (Senegal) am 14. Oktober 1927.
Charles Lindbergh übergab 1931 Dieudonné Costes diese Longines-Navigationsuhr (Hour Angle watch) als Geschenk. Im Jahr 2015 wurde sie für 143 000 CHF vom Auktionshaus Phillips versteigert.