Hand in Hand mit dem Renault-Team

Der französische Rennstall schrieb mit der Einführung turbogeladener Motoren in die Formel 1 Pioniergeschichte, an der Longines als Zeitnehmer beteiligt war.
image image
Grosser Preis von Italien 1984: Patrick Tambay (F) in einem Renault RE50.
1981-1985
In den frühen 1980er Jahren unterhielt Longines eine Partnerschaft mit den beiden Rennställen Renault und Ferrari. Der französische Autohersteller spielte 1977 mit der Einführung des ersten Turbomotors eine Pionierrolle in der Formel 1. Der Turbolader nutzt den Druck und die Bewegungsenergie der heißen Abgase, um eine Turbine anzutreiben, die zu mehr Leistung und Drehmoment führt. Der Hubraum für turbogeladene Motoren war damals auf 1,5 Liter beschränkt, konventionelle Motoren durften 3 Liter groß sein. Zu Beginn blieben die gelben Formel-1-Rennwagen von Renault immer wieder mit rauchendem Heck stehen. 1979 schien das Renault-Team schließlich die Versuchsphase hinter sich zu lassen und bestritt seine erste volle Rennsaison. Beim französischen Grand Prix gelang dem Team mit den gelben Wagen der erste Sieg. Am 23. Januar 1981 unterzeichneten Renault Sport und Longines ein Abkommen, das eine enge Zusammenarbeit vorsah. Die Franzosen sollten von der technischen Unterstützung durch die Longines-Zeitmessung profitieren, bei der Abstimmung der Rennwagen sowie während der Formel-1-Rennen und Rallyes. Die Turbomotoren wurden konstant verbessert, die Zuverlässigkeit erhöht und die Leistung gesteigert. Es war der Beginn einer neuen Ära: Solange der Motor reibungslos funktionierte, waren die Turbo-Renault praktisch unschlagbar.
Glücklicherweise stieß Alain Prost, ein begabter französischer Rennfahrer, zum Team von Renault. Im Juli 1981 registrierten die Zeitmesser von Longines beim Grand Prix von Frankreich die schnellste Runde für Prost. Der Franzose hielt das Tempo und gewann souverän sein erstes Rennen. Danach holte sich der gelbe Rennwagen in fünf aufeinanderfolgenden Rennen die Pole-Position. Prost gewann erneut in Holland und Italien, während er in Deutschland Rang zwei belegte. Der Turbomotor bereitete jedoch immer wieder Probleme und inzwischen hatte auch Ferrari seinen eigenen Turbomotor entwickelt. 1983 punktete Prost dank einem Motor mit über 800 PS in jedem Rennen und schaffte es vier Mal aufs Siegerpodest. Prost führte die WM-Wertung während fast der ganzen Saison an und hätte es zum Weltmeister gebracht, wäre der Turbomotor seines Rennwagens nicht in der Runde 35 am letzten Rennen in Südafrika ausgefallen, was für Nelson Piquet in seinem Brabham-BMW den Weg zum Sieg frei machte. 1985 war die letzte Rennsaison für das Renault-Team, das mit dem Turbomotors einen entscheidenden Schritt vorwärts geleistet hatte. Diese Innovation wurde von zahlreichen Teams weitergeführt. Prost konnte in den folgenden Jahren weitere Siege in anderen Rennställen sowie vier Weltmeisterschaftstitel erringen.
Grosser Preis von Österreich 1981: Alain Prost fuhr in einem Renault RE30 die zweitbeste Qualifying-Zeit.
Erster Sieg: Alain Prost, Grosser Preis von Frankreich (Dijon) 1981.