Partnerschaft mit Ferrari

Der berühmteste italienische Rennwagenbauer vertraute auf die Longines-Zeitmessung auf den Formel-1-Pisten wie auch auf seiner eigenen Teststrecke in Fiorano, Italien.
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Grosser Preis von Monaco 1981: Gilles Villeneuve (CAN) in seinem Ferrari 126CK. Seine harte Arbeit wurde mit dem Sieg belohnt.
1980-1987
Der Uhrenhersteller Longines begleitete das legendäre Rennteam von Ferrari seit Bestehen der Formel-1-Weltmeisterschaft auf den Rennstrecken. 1949 trugen die Mechaniker der Scuderia Ferrari am ersten Nachkriegsrennen in Brno (Tschechien) zum ersten Mal spezielle Longines-Uhren mit einem Zifferblatt, das mit dem aufbäumenden Pferd dekoriert war. Ein paar Jahre später erhielt der Designer und Carrosseriebauer Sergio Scaglietti, der mit Ferrari zusammenarbeitete, eine Longines-Uhr als persönliches Geschenk von Enzo Ferrari - inklusive eingraviertem Namen und Ferrari-Logo auf der Rückseite. Die Beziehung zwischen Longines und Ferrari vertiefte sich später weiter: Am 1. Januar 1980 wurde Longines zum offiziellen Zeitnehmer für das F1-Team von Ferrari ernannt. Zuständig für Ferrari bei Longines war der rennsporterfahrene Jean Campiche. «Ich war ausgesprochen glücklich in meiner Funktion als Zeitmessingenieur, denn ich hatte viel Freiheit, die mir Raum bot für zahlreiche Innovationen in der zunehmend komplexen Technologie der Zeitmessung», kommentierte er.
Campiche war auch für die Anlagen auf der hauseigenen Fiorano-Teststrecke zuständig, wo er hauptsächlich an der Entwicklung von Fotozellen und Sensoren arbeitete, um die Rennstrecke in ein «vernetztes Versuchslabor» zu verwandeln.

Longines-Mann Campiche konnte die Zeiten von jenen 15 Rennwagen einzeln messen, die für den Ferrari-Rennleiter entscheidend waren. So konnte er seine Fahrer besser coachen. Im Ferrari-Team war der Kanadier Gilles Villeneuve damals der bedeutendste Rennfahrer. «Zwischen uns entwickelte sich rasch eine Freundschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhte», erzählte Campiche über Villeneuve. «Seine Ehefrau Joann war eine große Hilfe beim Zeitmessen, nichts entging ihrem wachsamen Blick. Wir waren ein fantastisches Team.» Der Rennleiter traf seine Entscheide oft auf Basis der Daten, die Longines während der Testrunden und im Verlaufe des Rennens gewinnen konnte. Angesichts der positiven Resultate ihrer Zusammenarbeit beschlossen Ferrari und Longines 1983, ihre Vereinbarung um weitere vier Jahre zu verlängern.
Grosser Preis von Österreich 1986 (Österreichring): Michele Alboreto in seinem Ferrari F1/86 (zweiter Rang).
Grosser Preis von Kanada 1981: Gilles Villeneuve, der das Rennen als Dritter beendete, im Gespräch mit einem Journalisten; im Hintergrund der Longines-Zeitmesser Jean Campiche.